warum wir wir sind
woher wir kommen
wieso.digital ist eine marke der bhc gmbh – gegründet 2013 mit dem anspruch, mittelständische unternehmen unabhängiger zu machen.
der erste schwerpunkt lag auf nachhaltiger projektentwicklung im bereich erneuerbare energien – konkret: photovoltaiklösungen für industrie und gewerbe. große projekte wurden konzipiert und umgesetzt, mit dem ziel, unternehmen langfristig von externen energiequellen zu entlasten.
dann änderten sich die rahmenbedingungen. die solarförderung wurde gestrichen. der erste ukrainekrieg verschärfte die wirtschaftlichen unsicherheiten. ein zentral vorbereitetes projekt wurde kurzfristig gekappt – bis heute wurde davon nur ein bruchteil realisiert.
das war ein einschnitt. aber auch eine klärung.
denn was bleibt, ist die erfahrung: es braucht verlässliche strukturen – unabhängig von förderprogrammen, politischen vorgaben oder idealen voraussetzungen. und es braucht menschen, die bereit sind, hinzusehen. auch dann, wenn es unbequem wird.
wir haben darauf reagiert. seitdem liegt der fokus auf internen abläufen: wie entstehen entscheidungen? wo stockt der prozess – und warum? welche werkzeuge sind hilfreich? was lässt sich digitalisieren – und was nicht?
diese arbeit hat uns in ganz unterschiedliche bereiche geführt: in klassische produktionsbetriebe, in die automobilbranche, zu entwicklungsabteilungen, herstellern, dienstleistern. immer mit dem ziel, das zu verbessern, was da ist – und nicht das zu überformen, was sich bewährt hat.
was wir erlebt haben
prozesse klingen oft technisch. am ende geht es jedoch um entscheidungen – und um das, was menschen wahrnehmen oder übersehen. vier beispiele zeigen, worauf es ankommt:
1. wenn der erste schritt nicht mithält
ein unternehmen modernisierte abschnitt zwei und drei seiner produktion, verkürzte durchlaufzeiten, automatisierte schnittstellen. der erste schritt blieb unverändert – und wurde zum flaschenhals. verzögerungen und ineffizienzen summierten sich, bis der betrieb eingestellt werden musste. wir kamen erst danach ins spiel: beauftragt vom insolvenzverwalter, bestände zu verwerten und prozesse zu dokumentieren. der fall war uns zuvor unbekannt, obwohl es sich um den einzigen europäischen hersteller seiner art handelte. zurück blieb die erkenntnis: nur das zusammenspiel aller schritte macht ein system belastbar.
2. wenn abteilungen entscheiden, nicht fakten
zwei prototypen standen in der automobilbranche zur wahl. einer war technisch überlegen, einfacher zu handhaben und im team beliebt. der andere war komplizierter, bot keinen klaren vorteil – aber er kam aus der „richtigen“ abteilung. interne machtlinien, zuständigkeiten und loyalitäten gaben den ausschlag. der bessere prototyp blieb im regal. das projekt versandete, bevor es zur serie kam. hier wurde deutlich, wie stark organisation und entscheidungskultur technische fakten überlagern können. für uns ein mahnendes beispiel: wenn die rahmenbedingungen nicht stimmen, scheitern auch gute lösungen.
3. wenn audits ordnung nur auf dem papier zeigen
ein mitarbeiter bereitete audit-punkte gründlich auf, entwickelte realistische lösungen und präsentierte sie nachvollziehbar. kurz darauf hieß es, die umsetzung sei überflüssig – nächstes jahr komme ohnehin ein neuer auditor. ein beispiel dafür, wie groß die lücke zwischen zertifizierter ordnung und gelebtem alltag sein kann.
4. wenn wissen vor ort unterschätzt wird
eine erhöhte ausschussquote sollte mit einem hochpräzisen messsystem untersucht werden. die technik war teuer, funktionierte einwandfrei und lieferte saubere daten. doch beim aufbau sprach uns ein mitarbeiter direkt an: „ich kann ihnen sagen, woran es liegt.“ er schilderte ein thermisches problem, das mit einfachen mitteln hätte erkannt und behoben werden können. seine einschätzung war korrekt – und bemerkenswert, weil er sie uns als externem team sofort offen anvertraute. genau dieser moment hat uns erneut gezeigt: wissen steckt oft da, wo niemand mehr fragt. das messsystem war nicht falsch, aber unnötig. der entscheidende punkt war nicht die neue technik, sondern das zuhören – frühzeitig und ohne filter.
warum wir sind wie wir sind
diese erfahrungen prägen unsere arbeitsweise. technik allein löst keine probleme. entscheidungskultur, schnittstellen, zuhören – das sind die stellen, an denen prozesse kippen oder stabil werden.
wer mit uns arbeitet, bekommt kein bühnenstück mit powerpoint und buzzwords. sondern ehrliche analyse, kleine schrauben mit großer wirkung und den respekt vor dem wissen der menschen im alltag.